Wusstest du, dass UNICEF afrikanischen Kindern mit Erdnusspaste hilft, wichtige Nährstoffe zu bekommen?

Hunger ist in Afrika seit Jahrzehnten ein gravierendes Problem. Eines, an dem Ernährungswissenschaftler und Hilfsorganisationen auf der ganzen Welt arbeiten. Erfolge gegen Mangelernährung verbucht UNICEF mit einer eigens dafür entwickelten Paste auf Erdnuss-Basis. Seit 2005 hilft die Paste unterernährten Kindern, Gewicht zuzulegen und wichtige Nährstoffe zu bekommen. Und das besonders am Anfang ihres Lebens.

Aus gutem Grund, denn die ersten zwei Lebensjahre gelten als essenziell wichtig für die Hirnreifung. Sind Kinder zu diesem Zeitpunkt unterernährt und nicht ausreichend versorgt mit wichtigen Nährstoffen, kann das lebenslange Folgen haben. Können Körper und Gehirn sich dann nicht voll entwickeln, ist das zum Teil nicht mehr nachzuholen: Physische, motorische und geistige Entwicklung lassen sich nicht mehr auf ein gesundes Level heben. Kinder laufen also Gefahr, ihr Leben lang geistig und körperlich beeinträchtigt zu sein, wenn sie am Anfang nicht gut genug ernährt wurden.

Mit der Entwicklung einer Erdnusspaste lassen sich solche Schreckensszenarien wohl bremsen. 2005 wurde die Paste erstmals eingesetzt: UNICEF half mit ihr 60.000 Kindern in Niger über die Hungersnot. Und das erfolgreich – der Siegeszug der Erdnusspaste im Vakuum-Beutel begann. Heute erhalten jedes Jahr mehr als 2 Millionen Kinder die Rationen von UNICEF.

Wie Erdnusspaste gegen Mangel wirkt

Die Paste besteht aus Erdnuss Butter, Milchpulver, Öl und Zucker. Daneben werden ihr weitere lebenswichtige Vitamine und Mineralien zugesetzt. Der Inhalt einer Packung wiegt gerade mal 92 Gramm und schenkt den kleinen Körpern 500 wertvolle Kalorien. Die Erfinder der Paste hatten bei ihrer Idee einen Schokoladen-Brotaufstrich als Vorbild im Kopf und tatsächlich: Die Paste ist sehr lecker und erinnert an süße Erdnuss Butter. Deswegen nehmen die Kinder sie sehr gut an – eine wichtige Voraussetzung, damit einer gesunden Entwicklung nichts im Wege steht. Ein weiterer großer Vorteil von Erdnusspaste: Sie basiert nicht auf Wasser, sondern auf Öl, das die Erdnüsse bereits beinhalten. Deswegen müssen die Familien den Beuteln kein Wasser zugeben, um sie verabreichen zu können. Hintergrund: In vielen Orten, in denen der Hunger groß ist, ist keimfreies Wasser nicht ohne Weiteres zu beschaffen. Da ist es ein riesiger Vorteil, dass das für die Erdnusspaste auch gar nicht nötig ist. Daneben kann UNICEF mit der Erdnusspaste langfristig helfen, denn sie ist ungeöffnet bis zu zwei Jahre haltbar und es braucht kein geschultes medizinisches Personal, um sie zu verabreichen. Jeder Vater und jede Mutter ist komplett autark darin, unterernährten Kindern damit unkompliziert zu Nährstoffen zu verhelfen.

Afrikanische Erdnüsse gegen den Hunger

Ursprünglich hält ein französisches Unternehmen das Patent auf die Paste in sehr vielen Ländern. Um die humanitäre Arbeit von UNICEF nicht aus wirtschaftlichem Interesse zu behindern, hat es seine Patentansprüche aber in einigen Fällen fallen gelassen und Nachahmerprodukte erlaubt. So werden zum Beispiel in Niger die Beutel mit Erdnusspaste selbst produziert und UNICEF kauft sie dort. Mit der Unterstützung des Projektes werden so nicht nur Leben gerettet, sondern auch die afrikanische Wirtschaft gestärkt. Langfristig ist der Plan, dass die Paste in Afrika selbst aus heimischen Erdnüssen hergestellt wird und so Hungersnöte aus eigener Kraft gelindert werden können. Zumal mit dem Einsatz der Erdnuss-Nahrung viel weniger Erwachsene gesundheitliche Probleme haben sollten. Sie wären die erste Generation, die dank der Nahrung gesund groß wird und die Produktion dann weiter vorantreiben kann. Das würde den Senegal und Nigeria, den Sudan, Tschad, Mali, Kongo, Niger, Burkina Faso, Malawi, Äthiopien und einige Länder mehr betreffen. Denn überall dort werden Erdnüsse angebaut, bislang aber noch kaum zur Nahrung verarbeitet. Kleine Erdnüsse können große Probleme lösen!